Inseltraum Bali Seite 3

Sightseeing von Ubud aus

Da Ubud sehr zentral liegt, ist man in kürzester Zeit an fast jedem Ort in Bali, so dass man von hier aus gut Eintagestouren starten kann. Am Besten bucht man einen Tourguide mit Auto, der euch für etwa 50 EUR/Tag zu den Sehenswürdigkeiten fährt, und wenn ihr Glück habt sogar passabel englisch spricht. In Ubud werdet ihr alle 5 Meter von Taxifahrern angesprochen oder es gibt kleine Stände mit Ausflugsvorschlägen - die Auswahl ist also sehr groß.

Manfred

Erna Tours (http://bali-touren-individuell.de/)

Wir haben über einen Bekannten in Deutschland von Manfred und Erna erfahren, einem balinesisches Paar, dass nicht wirklich so heißt, aber aus Spaß diese Namen angenommen haben. Beide sprechen gut deutsch und können als persönliche Tourguides mit klimatisiertem Kleinbus gebucht werden. Wir sind zwei Tage mit Manfred unterwegs gewesen und es hat sich wirklich gelohnt. Nicht nur, dass Manfred wirklich gut deutsch spricht, sondern auch sein Wissen über Kultur und Spiritualität seines Landes hat uns begeistert. Wir haben ihm mitgeteilt, welche Sehenswürdigkeiten wir aus dem Reiseführer kennen und er hat dann entsprechend die Tour geplant. Wir können euch Manfred und Erna wirklich empfehlen. In der Regenzeit (Oktober bis April) reicht meist eine Vorbestellung von 1 bis 2 Tagen, während der Hauptsaison sollte es schon eine Woche vorher sein.

Tanah Lot

Tanah Lot Tempel

Pura Tanah Lot – auf deutsch auch „Meerestempel“ genannt – ist ein Hindutempel an der Küste im Südwesten. Wörtlich übersetzt bedeutet Tanah Lot „Land inmitten des Meeres“. Der Tempel liegt auf einer Felsspitze im Meer dicht am Ufer. Auf dem Fußweg ist Tanah Lot – ohne dabei nass zu werden – nur bei Ebbe zu erreichen. Vom Strand aus erreicht man den Tempel nach einem 50 Meter langen Gang über rundgewaschene Steine und feinen dunklen Sand, um zur Felseninsel zu gelangen. Dort angekommen folgt ein kurzer Aufstieg Richtung Tempel, wo ein Gatter den Eintritt zum eigentlichen Tempel verwehrt. Im inneren Hof, dessen Zugang den Gläubigen vorbehalten ist, reihen sich die mehrstöckigen, pagodenähnlichen Schreine  auf, die den Götterberg Meru repräsentieren.

Tanah Lot war während unseres Aufenthalts der einzige Ort, der von Touristen überlaufen war. Dennoch war es ein lohnenswertes Ziel.

Jatiluwih

Die Reisfelder von Jatiluwih

Reisfelder gibt es in Bali ja recht viele, aber die jahrhundertealten Reisterrassen von Jatiluwih begeistern mit ihrem fantastischen Panoramablick so sehr, dass sie sogar in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurden. Enge, kurvige und holprige Straßen führen durch das Gebiet, vorbei an ursprünglichen Dörfern und fleißigen Feldarbeitern. Einige Felder leuchten in Streifen von Gelb und Grün, andere sind gerade erst bepflanzt worden. Am Straßenrand trocknen auf dem Boden ausgebreitete Reisbüschel. 

Manfred hat uns an einer Stelle aussteigen lassen, so dass wir einen kurzen Weg zu Fuß gehen konnten. Am schönsten Aussichtspunkt kehrten wir schließlich in ein Restaurant ein.

Pura Ulun Danu Bratan

Pura Ulun Danu Beratan

Pura Ulun Danu Bratan ist ein bedeutender Wassertempel, der Shiva als Schöpfer geweiht ist. Im Inneren des Tempels gibt es aber auch Buddha-Statuen. Die Tempelanlage liegt in den Bergen am Bratansee, ein Vulkansee nahe Bedugul, dessen Wasser als heilig gilt. Der Tempel wurde im Jahr 1663 erbaut und wird für Opferzeremonien für die balinesische Wasser-, Seen- und Fluss-Göttin Dewi Danu benutzt, die eine Manifestation der Gattin Parvati von Shiva ist. Der Bratansee ist eine wichtige Quelle für die Bewässerung im zentralen Bali.

Manfred hat uns sehr detailreich über seinen Glauben, die verschiedenen Hindugottheiten, Symbole und Tempel berichtet.

Tanah Lot

Barong Tanz in Batubulan

Balinesische Tänzerinnen in ihren leuchtendgelben Kostümen fehlen auf keinen Reiseprospekt. Auch wenn die Gamelan Musik, die mit Gongs, Metallofonen, Glockenspielen und Trommeln gespielt wird, für europäische Ohren doch sehr ungewöhnlich ist, gehört ein Besuch eines Legong- oder Barong-Tanz zum Bali-Urlaub dazu. In Ubud gibt es eine Tanzhalle direkt am Fußballplatz an der Jalan Monkey Forest, die wir allerdings nur von außen gehört haben. 

Bei unserer zweiten Tour mit Manfred haben wir die Barong-Tanz-Aufführung in Batubulan besucht, einem kleinem Ort zwischen Denpasar und Celuk. Wir durften sogar hinter die Kulissen schauen, den Tänzern beim Make-up zusehen und die Kostüme anprobieren, weil Manfred das Ensemble kannte. Der Tanz erzählt die Geschichte von einem Königssohn und einer Hexe. Eine Erklärung des Inhalts und Ablaufes des Barong-Tanzes ist auch auf deutsch verfügbar. Wir fanden es am spannensten, dem Gamelan-Orchester zuzuschauen, deren Mitglieder mit kleinen Hammern auf die Metallofone klopften. Die Aufführung dauert etwa eine Stunde. 

Die Zwillinstempel Pura Puseh und Pura Dasar von Baduan

Pura Puseh

Die Zwillingstempel Pura Puseh und Pura Dasar sind ein anschauliches Beispiel für klassische balinesische Tempelarchitektur.Wunderschön geschnitzte Türen und eindrucksvolle Skulpturen aus dem 11. Jahrhundert. Die Anlage, die dem Gott Brahma geweiht ist, wurde 1992 renoviert und wird zum Gebet und für feierliche Anlässe genutzt. Beim Betreten des Tempels ist das Tragen eines Sarongs obligatorisch, den man sich am Eingang kostenlos ausleihen kann.

Im hinteren Teil des Tempels saßen Frauen an einem Tisch und bastelten die typischen Opferschalen für die nächste Zeremonie. Manfred erklärte uns die Idee hinter den Opferschalen, die allgegenwärtig in Bali zu finden sind. Die Shopbesitzer in Ubud stellen mehrmals am Tag solche Opferschalen mit kleinen Geschenken an die Götter und Geister vor ihre Läden, so dass man immer aufpassen muss, das man beim Shopping nicht auf diese Schalen tritt. Wenn es diese einmal übersehen haben sollte, ist es auch nicht weiter targisch, weil das Opfer direkt beim Ablegen angenommen wird. Wir durften dann auch eine Opferschale mit einem Geldschein vor einer der Statuen ablegen.

 

Der Wasserfall bei Tegenungan

Bali bietet einige sehr schöne Wasserfälle, einige davon sind touristisch sehr überlaufen, andere eher ein Geheimtip, wie der auf Seite 1 beschriebene Yeh Mempeh im Norden Balis. Ungefähr auf halbem Weg zwischen Ubud und Denpasar gibt es den Tegenungan-Wasserfall.

Es gibt keine fliegenden Händler und der Zugang kostet nur wenig Eintritt. Eine steile Treppe führt in das Tal, die vor allem beim Rückweg schweißtreibend ist. Unten angekommen geht man an zwei Naturduschen vorbei, bei denen Wasser aus mehreren Rohren sprudelt und die dazu einladen, an heißen Tagen einmal den Kopf darunter zu halten.

Mit ein bißchen Vorsicht kommt man über die Steine sehr nah an der Wasserfall heran und kann sogar durch das Hüfthohe Wasser bis zum anderen Ufer waten. 

Im kleinen Imbisslädchen haben wir nach dem steilen Wiederaufstieg die größte Kokosnuss serviert bekommen, die wir jemals gesehen haben. Unser Fahrer hat uns übrigens ein raffiniertes Geocaching Versteck an der Treppe gezeigt.

Die Elefantenhöhle Goa Gajah

Die "Elefantenhöhle" ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Insel Bali, entsprechend viele Touristen bevölkern die weitläufige Anlage. Die Höhle wurde erst 1923 von einem niederländischen Archäologen wiederentdeckt, der die Dämonenfratze mit ihren großen Ohren, die den Höhleneingang umschließt, fälschlicher Weise mit einem Elefantenkopf assoziierte. Elefanten hat es im 11. Jahrhundert auf Bali noch nicht gegeben. Eine andere Erklärung könnte sein, dass die Höhle nach dem indischen Elefantengott benannt wurden, denn im Inneren befindet sich eine Ganesha-Statue.

Wie in allen Tempelanlagen, ist auch hier das tragen eines Sarongs obligatorisch, den man am Eingang erhält. Die Höhle wurde in einer T-Form in den Stein getrieben. Links erblickt man den Elefantengott Ganesh, ein Sohn des hinduistischen Gottes Shiva, rechts befinden sich auf einem Steinaltar drei Lingams, die die drei Erscheinungsformen Shivas, Brahma, Vishnu und Shiva, symbolisieren.

1954 fand man gegenüber der Höhle einen Badeplatz mit steinernen Nymphen, dessem Quellwasser magische Kräfte zugesprochen werden. Bei einem Erdbeben wurde große Teile der Anlagen zerstört, darunter auch buddhistische Relikte, die darauf hinweisen, dass der Hinduismus und der Buddhismus in der damaligen Zeit auf Bali friedlich koexistierten.

Auf dem Pfad, der durch das Gelände führt, kommt man auch an einem alten Baum mit riesigen überirdischen Wurzeln vorbei.

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