Inseltraum Bali Seite 4

Gili Islands

Die Gili-Inseln bei Lombok eignen sich ideal, um ein paar Tage auszuspannen - fernab von Hektik und Verkehr. Die Inselgruppe besteht aus drei kleinen Sandinseln (Gili Air, Gili Meno und Gili Trawangan), die jeweils nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen. Auf den Inseln gibt es weder gepflasterte Straßen, noch motorisierte Fahrzeuge; wichtigstes Fortbewegungsmittel sind Pferdekutschen. In etwa zwei Stunden lässt sich die größte und Hauptinsel Gili Trawangan, auf der sich die meisten Hotels befinden, zu Fuß umwandern.

Anreise

Manfred

Am schnellsten (etwa 2 Stunden) ist die Anreise mit den Fast Boats, auf denen ihr schon das erste Gili-Feeling bekommt. Oben auf dem Dach läuft laute Musik, die ersten Biere werden von den meist jungen Reisenden gekippt und man lässt sich die Beine und Haare im Fahrtwind baumeln. Im Internet findet ihr eine Reihe von Fast Boat-Anbietern. Unser balinesischer Fahrer hat uns die Wahana-Fast Boats empfohlen (http://wahanagiliocean.com/), die uns mit Kleinbussen in Ubud abgeholt und später wieder zurück gebracht hat (im Preis enthalten). Travangan und Air werden von den Speed Boats direkt angefahren, für Meno müsst ihr in Travangan ein Shuttle-Boot nehmen. Etwas abenteuerlich war der Transfer schon. Wir hatten nur eine Reservierung und mussten noch vor Ort bezahlen. Der Agent saß in einem engen Cafe hinten in der Ecke und davor tummelten sich die Leute mit ihren Rucksäcken. Die Koffer wurden über eine kleine Ladeluke von Angestellten an Bord gehievt und der Tragegriff eines unserer Koffer war danach ziemlich ramponiert.

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Beim Rücktransfer mit dem Bus gab es etwas Durcheinander und einige Fahrgäste mussten mehrmals die Busse wechseln, weil die Fahrer sich nicht einig waren, wer welche Strecke fährt. Aber das ist halt Bali und mit etwas Gelassenheit, kann man gut darüber lächeln.

Wichtig ist, dass ihr den Aufenthalt auf den Gilis so legt, dass ihr davor und danach noch einige Puffertage habt, weil der Schiffstransfer bei schlechtem Wetter und hohem Seegang ersatzlos ausfallen kann. Bei uns hat sich die Anreise um vier Tage verschoben und die Abreise von den Gilis um zwei Tage. Wenn ihr nicht unbedingt ein privates Boot chartern wollt, gibt es ansonsten keine Möglichkeit von den Inseln weg zu kommen.

Achtung: Die Anreise nach Gili ist nichts für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Man muß teilweise über schmale Planken über das Boot balancieren und auf Gili gibt es keinen Anleger sondern nur eine ins Meer geschobene Holztreppe.

Travangan, Air oder Meno?

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Wir (zwei Paare und ein Baby) hatten vorher lange überlegt, auf welche der drei Inseln wir eine Unterkunft suchen sollten. Die Reisebeschreibungen bezeichneten Travangang als die "Party-Insel", Air als "Beschaulich" und "Meno" als "Robinson-Crusoe-Insel". Wir haben uns schlussendlich für Travangan entschieden, weil wir mit einem Baby reisten und wir etwas näher an der Zivilisation sein wollten (Arzt, Transfer usw.). Vor Ort stellte sich dann heraus, dass einige der Beschreibungen missverständlich waren.

Rund um den Hafen von Travangan ist es tatsächlich etwas lebhaft mit vielen Restaurants, Bars, Spa´s und Geschäften, aber schon nach 5 - 10 Minuten Fußweg nach beiden Seiten ist man den Trubel entkommen. Wobei "Trubel" relativ ist. Wir empfanden es im Hauptort nie überfüllt oder aufdringlich laut. Wir waren allerdings in der Nebensaison dort (Anfang Januar) und können keine Aussage über die Hauptsaison machen. Auf jeden Fall ist der große Rest der Insel sehr beschaulich.

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Gili Air haben wir auf einem Tagesausflug besucht und waren sofort begeistert. Beim nächsten Besuch werden wir dort eine Unterkunft suchen. Die Insel ist schon beschaulich, aber besitzt alles, was man als Europäer von einer Urlaubsinsel erwartet: eine Reihe einfacher bis sehr komfortabler Hotels, schöne Strandbars mit Wifi, gute Restaurants, Tauchschulen usw. Alles ist noch etwas relaxter als auf Travangan. Meno haben wir nicht besucht, sondern nur einige Reiseberichte gelesen. Demnach ist es dort tastsächlich eher einsam, mit wenigen Touristen, aber auch wenigen Restaurants und Hotels. 

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Wir wollen nicht verschweigen, dass wir anfangs etwas enttäuscht waren. In den Beschreibungen und den Bildern werden die langen weißen Sandstrände beschrieben und gezeigt, die die Gilis zu Trauminseln machen sollen. Vor Ort mussten wir dann jedoch feststellen, dass die Strände an einigen Stellen zwar weiß sind, aber die Farbe kommt vom Korallenschrott, der sich an den Stränden ablagert. Ohne Badeschuhe ist es kaum möglich ins Wasser zu gehen. Feine Sandstrände gibt es auf Travangan nur im hinteren Bereich und das auch nur an wenigen Stellen (auf Air schon etwas mehr). Bei unserem Hotel gab es überhaupt keinen Badestrand und der Badebereich war sehr steinig. Dennoch haben uns die Inseln schon nach einem Tag in ihren Bann gezogen, weil es einfach unglaublich entspannend ist: kein Auto, kein Moped, nichts Motorisiertes sondern nur Fahrraäder, Pferdekutschen und Fußgänger.

Die entspannte Atmosphäre mag auch daran liegen, dass es auf den Gilis (noch) keine Polizei gibt. Die indonesische Null-Toleranz-Politik – auf Drogenhandel steht dort die Todesstrafe – scheint hier niemand zu fürchten. Ganz offen werden an einigen Strandbars "Magic Mushrooms" oder "Ticket to the moon" angeboten. Es gab aber nirgends aufdringliche Händler - weder für Drogen noch für andere Utensilien.

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